In Gruppenchats gibt es einige Verhaltensregeln, die beachtet werden sollten, um den anderen Gruppenmitgliedern nicht auf die Nerven zu gehen.
Hierbei ist durchaus zu unterscheiden, um welche Art von Gruppe es sich handelt, das Chatverhalten je nach Art der Gruppe sehr unterschiedlich sein kann.
Damit sind Gruppen gemeint, mit kleinerem, überschaubarem Mitgliederkreis, wie z.B. Familiengruppen oder kleine Freundeskreise.
Hier sind die Verhaltensregeln relativ überschaubar, da die Kommunikationsart meist bereits bekannt ist und feststeht. In den meisten Fällen sind die Regeln für Einzelchats anwendbar.
Ansonsten gilt: Bevor du etwas in die Gruppe postest, überlege immer, ob die folgenden Punkte zutreffen:
Ist die Information für alle oder zumindest den Großteil der Gruppe relevant?
Haben die Mitglieder der Gruppe zu diesem Zeitpunkt mutmaßlich Zeit, auf die Nachricht zu reagieren? (Schalfenszeiten, Arbeitszeiten)
Hier handelt es sich beispielsweise um Gruppen, die der Organisation von Events oder Projekten dienen oder der Kommunikation "fremder" Personen mit Schnittmenge. z.B. Elterngruppe im Kindergarten oder Schule.
In der Regel findet der Austausch in solchen Gruppen nur dann statt, wenn sich eine Notwendigkeit oder ein spezifischer Anlass ergibt. Smalltalk oder private Gespräche haben in solchen Gruppen nichts zu suchen.
Doch auch bei der zweckgebundenen Kommunikation gibt es Verhaltensregeln, die sich zusammengefasst darauf beziehen, die Kommunikation auf das nötigste Maß zu beschränken.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Im Folgenden einige Beispiele:
Gerade bei Elterngruppen gibt es häufig Anfragen, die in der Regel nur die Antwort einer zu Beginn noch unbekannten Person erfordern. Klassisches Beispiel: "Mein Kind hat XX verloren. Hat das zufällig jemand liegen sehen oder aus Versehen eingesteckt?"
In so einem Fall ist es nur dann hilfreich, wenn man tatsächlich etwas über den Verbleib des Gegenstands berichten kann. Nervig ist es hingegen, wenn auf so eine Anfrage 20 Eltern antworten, dass sie nichts davon wissen.
Selbstverständlich sollte sich der Fragesteller nicht ignoriert fühlen. Daher empfiehlt es sich, nach der Anfrage eine angemessene Zeit abzuwarten. Danach reicht es, wenn eine Person dann antwortet, dass offenbar niemand etwas über den Verbleib weiß. Eine angemessene Zeit wäre ind diesem Fall zumindest der Ablauf des Tages der Anfrage. Denn die meisten müssen eventuell erstmal den eigenen Arbeitstag und ggf. nachfolgende Termine absolvieren, ehe sie sich der Gruppen widmen können.
Oftmals reicht eine simple Umfrage aus. Egal ob es die Abfrage ist, wer alles am Schulfest dabei ist oder welche T-Shirt-Größen bestellt werden sollen.
In solchen Fällen ist zwar die Frage für alle Gruppenmitglieder relevant, nicht jedoch die Antworten. (ggf. nur das aggregierte Ergebnis der Antworten)
Wenn aber auf solch eine Anfrage wieder 20 Mitglieder einzeln antworten, wirds nervig und das Handy vibriert unaufhörlich und Frust stellt sich ein, weil die Nachricht für die meisten irrelevant ist.
WhatsApp bietet hierfür eine Umfrageoption, die dafür prädestiniert ist. Hier kann man eine Frage stellen und mögliche Antworten vorgeben, die dann von den Mitgliedern ausgewählt werden können. Der Ersteller der Umfrage kann sogar festlegen, ob nur eine oder mehrere Antworten ausgewählt werden können.
Das Beste ist: Die Ergebnisse sind für alle sichtbar, aber es wird nicht jeder einzeln über die Antworten benachrichtigt.
Auch ein häufiger Zweck in Gruppen: Es wird für ein Geschenk gesammelt. Gut, dass sich eine Person darum kümmert und von den Anderen die Geldbeträge sammelt. Dabei reicht es, die Zahlungsmöglichkeiten einmal für alle zu posten. z.B. IBAN für Überweisung oder PayPal-Adresse/Link.
Hierauf bedarf es eigentlich keinerlei Antwort, es sei denn, es handelt sich um eine Rückfrage.
Es wäre jedoch zu vermeiden, dass jeder einzelne in die Gruppe postet, dass oder wie viel er/sie nun gezahlt hat. Denn der Zahlungsempfänger kann es auf deinem Konto sehen, und benötigt daher keine zusätzliche Bestätigung in der Gruppe.
Sollte jemand fehlen bzw. vergessen, zu zahlen, kann der Zahlungsempfänger das ebenfalls ermitteln und die betreffende Person daran erinnern. Das sollte jedoch privat und nicht in der gesamten Gruppe erledigt werden.
Gegebenenfalls kann es ein, dass die Frage aufkommt "Was gibt man da denn so?".
In diesem Fall kann man auch wieder eine Umfrage starten oder es folgen reguläre Antworten. Hierbei muss jedoch nicht jeder einzeln antworten. Hat jemand meine Antwort bereits gepostet, muss ich das nicht noch einmal tun. Hat es bereits einige Spenden gegeben, kann ggf. der Zahlungsempfänger einen Durchschnitt mitteilen, was die Anzahl der Antworten deutlich reduziert.
Wenn sich eine Person um die Organisation kümmert, dann ist das durchaus ein "Danke" wert. Auch hier ist es ausreichend, wenn eine Person diesen Dank im Namen aller ausspricht. Es sollte jedoch vermieden werden, dass sich jeder einzelne mit einer eigenen Nachricht bedankt.
Füge ein Mitglied nur dann zu einer Gruppe hinzu, wenn du das Einverständnis dazu hast. Denn innerhalb einer Gruppe können die Mitglieder die Telefonnummern aller Mitglieder sehen und theoretisch auch privat kontaktieren. Das Einladen zu einer Gruppe kommt daher dem Weitergeben einer Telefonnummer gleich.
Wenn du eine Gruppe gründest, frage daher alle Beteiligten um Erlaubnis.
Alternativ kannst du die Gruppe auch nur mit dir selbst gründen und die weiteren Mitglieder dann per Link in die Gruppe einladen.
Versende den Link privat an jedes Gruppenmitglied. Diese können dann durch Klick auf den Link entscheiden, ob sie Teil der Gruppe werden möchten, oder nicht.
Das ist besonders praktisch bei Gruppen, von denen man nicht alle Telefonnummern kennt. WhatsApp bietet beim Teilen des Links die Möglichkeit, einen Klink zu generieren oder einen QR-Code, den man gegebenenfalls auf einen Flyer, ein Plakat oder einen Brief drucken kann.
Manchmal dient die Gruppe nicht dem gegenseitigen Austausch, sondern als einseitiger Informationskanal, bei dem einer oder wenige ausgewählte Personen lediglich Informationen an einen größeren Empfängerkreis gesendet werden.
In diesem Fall bietet Whatsapp einige andere Möglichkeiten, die diesem Zweck dienen können
Bei einer Community können mehrere Administratoren benannt werden und innerhalb der Community können mehrere Gruppenchats erstellt werden, die im Idealfall thematisch aufgeteilt sind. In diesen Gruppen können sich die Mitglieder wie in einer normalen Gruppe austauschen.
Zudem gibt es innerhalb der Community noch einen Ankündigungskanal, den Mitglieder nur lesen können.
Datenschutz: den Ankündigungskanal kann jedes Mitglied der Community sehen, aber deine Telefonnummer wird den anderen nicht preisgegeben. Tritt man jedoch einer Gruppe bei, sind die Telefonnummern aller Mitglieder dieser Gruppe sichtbar.
Kanäle sind öffentliche Informationskanäle.
Der Vorteil besteht darin, dass diese von Mitgliedern nur gelesen werden können und der Beitritt anonym ist. Mitglieder können als nicht sehen, wer sonst noch Mitglied ist, was den Datenschutz deutlich erhöht.
Zudem hat man als Abonnent eines Kanals die Option, bei jeder Nachricht benachrichtigt zu werden oder die Nachrichten nur zu sehen, wenn man den Kanal aktiv aufruft.
Es ist nicht möglich auf Nachrichten zu antworten, aber Abonnenten können Reaktionen auf einzelne Nachrichten hinterlassen.
Mit Broadcast-Listen ist es möglich, eine Nachricht an bis zu 256 Empfänger gleichzeitig zu versenden.
Die Empfänger sehen sich gegenseitig nicht und die Nachricht landet wie ein Einzelchat auf dem Smartphone des Empfängers. Antwortet also jemand auf diese Nachricht, handelt es sich um einen Einzelchat.
Broadcast-Nachrichten werden nur dann zugestellt, wenn der Empfänger den Absender in seinem Adressbuch gespeichert hat.